Schlafzimmergäste  – Alan Ayckbourn

«Schlafzimmergäste» ist eine Komödie über reale Figuren, die in überspitzten Situationen überspitzt reagieren, weil ihnen diese schrecklich real vorkommen (Alan Ayckbourn). Drei Schlafzimmer: Ernest und Delia haben ihren Hochzeitstag gefeiert, während ihr Sohn Trevor und seine Frau Susanna bei der Housewarming-Party von Malcolm und Kate eingeladen sind. Zur Party erscheint auch Jan, die vor Jahren fast Trevors Frau geworden wäre und jetzt mit Terry verheiratet ist, der wegen Rückenschmerzen zu Hause im Bett bleiben muss. Die Handlung springt zwischen den drei Schlafzimmern hin und her, in deren Betten in dieser Nacht so einiges gefunden wird, nur keinen Schlaf. Die Handlung beginnt am frühen Samstagabend und überdauert die ganze Nacht, bis am anderen Morgen um neun die letzten Fäden entwirrt sind. Vieles spielt sich in den drei Schlafzimmern ab, allerdings mit überraschenden Wendungen.
Der zeitgenössische englische Dramatiker Ayckbourn, zweifellos ein genialer Menschenkenner, schreibt Szenen, die das Leben nicht besser schreiben könnte. In filmisch aneinander gereihten Sequenzen, hintergründig und mit feinem englischen Humor, entrollen sich parallel die Beziehungsgeschichten von vier Paaren. Die Spannung steigt, als im Laufe des Stücks zusätzlich Verwicklungen unter den Paaren offensichtlich werden. Liebevoll, und manchmal mit einem Schuss Bosheit, zeichnet Ayckbourn in seinem Stück realistische und heutige Menschen – ganz so, dass es dem geneigten Zuschauer überlassen ist, hier und da schmunzelnd sich selbst wiederzuerkennen.

Produktion: Bühne Amt Entlebuch 2017, Schüür Heiligkreuz
Schauspiel: Philipp Hodel, Franziska Felder, Jerry Duss, Maria Portmann, Sarah Portmann, Daniel Krummenacher, Beatrice Felder, Kurt Erni
Regie, Mundartfassung: Reto Bernhard
Regieassistenz: Regina Stadelmann
Musik: Marcel Vogler
Bühnenbild: Andrea Vonarburg, Reto Bernhard
Kostüme: Rita Kuster
Licht: Martin Brun
Fotos: Alfons Gut